Color Grading ist ein wichtiger Arbeitsschritt bei der Postproduktion eines Filmclips. Da dieser Punkt allerdings oft vernachlässigt und in seiner Bedeutung für die Qualität eines Films unterschätzt wird, möchten wir euch hier mehr darüber berichten.

Zunächst ein paar grundlegende Infos zum Thema Farbwahrnehmung.

Die Farbwahrnehmung beschreibt die Fähigkeit, Unterschiede in der Zusammensetzung des Lichtspektrums zu erkennen. In unserem  Auge befinden sich Rezeptoren, die jeweils auf bestimmte Bereiche des Lichtspektrums reagieren. Die entstehenden elektrischen Impulse werden dann an das Gehirn weitergeleitet und zu einer Farbe oder Hell-/Dunkelsehen verarbeitet.

Die Wahrnehmung von Farben ist essenziell für Menschen und beeinflusst Gefühle, Temperaturempfinden oder unsere Geschmacks- und Geruchswahrnehmung. Sie lösen auch bestimmte Assoziationen aus. So erzeugen warme Töne eine gemütliche Atmosphäre und wirken eher aktivierend. Kalte Farben dagegen haben eine eher sachliche Ausstrahlung und wirken entspannend und beruhigend.

Und jetzt zurück zu Color Grading. Was ist das genau?

Grading geht über eine reine Farbkorrektur hinaus. Bei einer einfachen Farbkorrektur wird das Bild wahrheitsgetreu dargestellt. Das beinhaltet die richtige Belichtung und die Farbtemperatur (Farbbalance), also die korrekte Darstellung der Farben generell.

Grading dagegen ist eine Art Bildgestaltung und beschreibt die Bearbeitung eines Films oder eines Fotos anhand eines bestimmten Farbschemas. Die Farbgebung eines Films oder Fotos wird so verändert oder angepasst, dass dadurch ein bestimmter Look erzeugt wird.

Um die Corporate Identity eines Unternehmens konsequent umzusetzen ist individueller Look des Bildes elementar und trägt so maßgebend dazu bei sich als Marke von anderen Marken abgrenzen.

 

Wie machen wir das denn jetzt konkret bei uns im Studio?

Aufgenommen wird das Videomaterial im LOG-Farbraum. Dieser Farbraum ist ein weitestgehend unbearbeiteter Look, der kaum Kontraste und Farben hat. Auch der Dynamikbereich bleibt unberührt, da keine kamerainterne Bildbearbeitung stattfindet. Das Videomaterial im LOG-Farbraum ist somit Grundlage all unserer Produktionen.

Viele andere Filmproduktionen machen Farbkorrekturen (Color Correction), aber das war es dann auch schon. Hier beginnt für uns bei Timeteller in der Postproduction erst die richtige Arbeit am Bild. Das Grading ist für uns ein essenzieller Schritt, der den Unterschied macht. Beim Color Grading geht es darum, einen Bildlook zu kreieren und das Bild damit schließlich cinematisch aussehen zu lassen.

In einem Film werden die Farben Szene für Szene aufeinander angepasst (Farbkorrektur) und ausbalanciert. Dann finden wir mittels Color Grading einen passenden Look und korrigieren oder eliminieren unnötige und unpassende Farben. Wir passen Helligkeit, Kontrast und Farbsättigung an die gewünschten Effekte an. Wir können damit Stimmungen und Wahrnehmungen lenken und sogar verstärken. Soll eine kalte und ungemütliche Stimmung erzeugt werden, eignen sich kalte Farben wie Grün oder Blau. Gelb und Orange vermitteln dagegen eher Wärme und positives Feeling.

Auch können sichtbare Elemente in Bild so angepasst werden, dass sie entweder hervorgeheben wird oder aber auch mehr in den Hintergrund geraten.

Gerne können wir persönlich über dieses wichtiges Thema bei einem anstehenden Filmprojekt sprechen. Melde dich gerne telefonisch bei uns oder schreibe uns eine Nachricht über unser Kontaktformular.